Wie können Kliniken Bewerberverlust im Auswahlprozess vermeiden

Wussten Sie, dass 82% der Ärzte offen sind für einen Jobwechsel? Diese hohe Zahl konnte die Studie zur Jobsuche – Ärzt:innen im Fokus des Deutschen Ärzteverlags ermitteln. Leider verlieren jedoch viele Kliniken potenzielle Bewerber bereits während des Bewerbungsprozesses und können die hohe Wechselbereitschaft der Ärzte nicht zu ihrem Vorteil nutzen. Nur wer die Perspektive des medizinischen Personals versteht, kann seine Bewerbungsprozesse und seine Gesamtdarstellung auf dem Arbeitsmarkt verbessern.

Wir sind ein auf den Medizinsektor spezialisierter Personaldienstleister und vermitteln medizinisches Personal an Kliniken, Arztpraxen und MVZ. Dabei können wir die Rolle als Personalberater, Personalvermittler oder Headhunter in der Direct Search einnehmen. Durch unsere jahrelange Expertise in diesem Gebiet kennen wir bewährte Methoden, um Absprünge im Bewerbungsverfahren zu vermeiden.

(1) Transparenz im Ärzte-Bewerbungsprozess

Eine klare und offene Kommunikation während des gesamten Bewerbungsprozesses ist entscheidend. Bewerber möchten wissen, was sie erwartet, welche Schritte im Auswahlverfahren durchlaufen werden und wie lange der Prozess voraussichtlich dauern wird. Ärzte haben oft einen anspruchsvollen und stressigen Arbeitsalltag. Daher ist es wichtig, dass potenzielle Arbeitgeber offen über die Arbeitsbedingungen,  Arbeitszeiten, die Anzahl der Wochenend- und Bereitschaftsdienste sowie über die Unterstützung bei der Bewältigung von Stress informieren. Transparente Kommunikation im Bewerbungsprozess ist für Ärzte wegweisend, um gegenseitiges Verständnis zu schaffen, Vertrauen aufzubauen und eine positive Arbeitsbeziehung zu fördern, was letztendlich auch zu einer besseren Patientenversorgung führen kann.

(2) Vereinfachung der Ärzte-Bewerbung

Ein weiterer wichtiger Aspekt für Ärzte stellt die Erstellung einer Bewerbung dar. So konnte die Studie zur Jobsuche – Ärzt:innen im Fokus, durchgeführt vom deutschen Ärzteverlag zeigen, dass fast die Hälfte aller Befragten (44,3%) Mühe hat, ausreichend Zeit für die Erstellung einer Bewerbung zu finden. Ein weiteres Drittel (35,9%) hat Probleme bei der Formulierung des Anschreibens, was sich ebenfalls negativ auf diesen Prozess auswirkt.

Aufgrund ihrer medizinischen Ausbildung und Erfahrung könnten Ärzte es gewohnt sein, sich auf eine sachliche und objektive Art und Weise auszudrücken. Das Verfassen von Anschreiben erfordert jedoch oft eine gewisse Kreativität und emotionale Intelligenz, die möglicherweise nicht zu ihren bevorzugten Kommunikationsformen gehört. Die Umfrage zeigt jedoch auch eine denkbare Lösung auf: So würden sich mehr als die Hälfte der Befragten eher auf eine Stelle bewerben, wenn kein Anschreiben erforderlich ist. Dieser Trend ist besonders unter Ärzten und Ärztinnen in Weiterbildung sowie Fachärzten und Fachärztinnen deutlich erkennbar und liefert somit Unternehmen im Gesundheitswesen eine wertvolle Erkenntnis. Denn durch den Verzicht auf ein Anschreiben könnte so das Bewerbungsverfahren vereinfacht, der Bewerbungsprozess beschleunigt und auch der Zugang zu qualifizierten und motivierten Fachkräften erleichtert werden.

(3) Zeitnahes Feedback an die Bewerber

Hat ein potenzieller Kandidat seine Bewerbung versendet, so möchte er von der Klinik regelmäßig über den Stand seiner Bewerbung informiert werden und auf Fragen oder Anliegen zeitnah reagieren. Die Studie von softgarden zum Thema „candidate experience 2023“ konnte zeigen, dass die Bewerber in den vergangenen Jahren deutlich ungeduldiger geworden sind. Während 2020 nur 15,9 % der Bewerber angaben, dass zwischen einer schriftlichen Bewerbung und der Einladung zum ersten Vorstellungsgespräch „weniger als eine Woche“ vergehen, sind es aktuell 25,9 %. Sollte ein Bewerber nicht ausgewählt werden, so ist es wichtig ein konstruktives Feedback bereitzustellen. Dieses ermöglicht es den Ärzten, ihre Stärken und Schwächen besser zu verstehen und sich kontinuierlich weiterzuentwickeln.

(4) Effizientes Bewerbungsverfahren – Zeitersparnis für Ärzte

Ein langer und komplizierter Bewerbungsprozess kann Bewerber abschrecken. Das Bewerbungsverfahren in Kliniken sollte klar strukturiert und effizient gestaltet sein. Da Ärzte oft einen vollen Zeitplan haben, können sie es sich nicht leisten, unnötig viel Zeit mit langwierigen Bewerbungsprozessen zu verbringen. Insbesondere in medizinischen Einrichtungen, in denen der Bedarf an Ärzten oft hoch ist, ist es wichtig, offene Stellen schnell nachzubesetzen, um den reibungslosen Betrieb sicherzustellen und die Patientenversorgung zu gewährleisten.

Die Studie des Deutschen Ärzteverlags zeigt, dass auch unter Ärzten über alle Hierarchiestufen hinweg die Bewerbung per E-Mail mit 44,9%, die bevorzugte Methode ist. Gefolgt von dem Bewerbermanagement System (BMS) mit 35,4 %. Zum Faktor Zeit gaben 60,9% der Befragten an, dass die Bewerbung über ein BMS nur maximal 30 Minuten dauern sollte. Bei der Online-Bewerbung sind weiter Stellhebel die Anzahl der Pflichtfelder sowie der Login-Zwang. Laut der Online Recruiting Studie von Jobspreader liegt die Anzahl der im Durchschnitt bei acht Pflichtfeldern. Bei der Befragung verfügten 46% der untersuchten Unternehmen über keine barrierefreie Bewerbungsmöglichkeit. Ein erzwungener Login kostet jedoch nicht nur Zeit, sondern ist häufig auch ein Grund, um die Bewerbung abzubrechen.

(5) Positive Bewerbererfahrung in Kliniken

Die Bewerbererfahrung hat einen großen Einfluss darauf, ob Bewerber sich für eine Stelle entscheiden oder sich zurückziehen. Kliniken sollten sicherstellen, dass Bewerber während des gesamten Prozesses respektvoll und professionell behandelt werden.

Da Ärzte als hochqualifizierte Fachkräfte oft mehrere Optionen für eine potenzielle Arbeitsstelle haben, ist ein Jobinterview auf Augenhöhe ein entscheidender Faktor bei der Jobauswahl. Dies zeigt auch die Studie „Bewerbermarkt 2023“ von softgarden, bei der 62,2% der Befragten dem Statement zustimmten, dass Bewerber Kunden seien, um die sich der Arbeitgeber bemühen muss. Dabei sehen sich Akademiker in ihrer Bewerberrolle mit 65,8 % häufiger als Kunden. Hinzu kommt, dass Ärzte, im Vergleich zu anderen Branchen, oft sehr stark untereinander vernetzt sind und ihre Erfahrungen mit potenziellen Arbeitgebern in ihrem beruflichen Umfeld teilen. Ärzte, die den Bewerbungsprozess positiv wahrgenommen haben, neigen dazu, das Unternehmen ihren Kollegen und Bekannten weiterzuempfehlen. Dies kann dazu führen, dass sich eine medizinische Einrichtung langfristig einen Pool an talentierten Bewerbern aufbauen kann.

(6) Realistische Stellenausschreibungen im Medizin Sektor

Kliniken sollten realistische Stellenbeschreibungen erstellen, die die Anforderungen und Erwartungen an die Position genau beschreiben. Wichtige Informationen für Ärzte und medizinisches Personal sind unter anderem die notwendigen Anforderungen und Qualifikationen, die geregelte Arbeitszeit, Aufgaben und Verantwortlichkeiten sowie Vergütung und Zusatzleistung. Für die potenziellen Kandidaten ist es wichtig bereits anhand der Stellenbeschreibung ermitteln zu können, ob diese Stelle für sie überhaupt in Frage kommt und sich der Aufwand einer Bewerbung lohnt. Ein Missverhältnis zwischen den Erwartungen des Arbeitgebers und den Fähigkeiten oder Vorstellungen des Bewerbers kann zu Frustration und einem vorzeitigen Rückzug aus dem Bewerbungsprozess führen.

(7) Professionelle Entwicklungsmöglichkeiten für Ärzte

Für 95,8% der Ärzte sind Weiterbildungen sowie Entwicklungsperspektiven im beruflichen Umfeld sehr wichtig. Diese Zahl ermittelte die Studie zur Jobsuche – Ärtz:innen im Fokus des Deutschen Ärzteverlags. Kliniken sollten daher während des Bewerbungsprozesses die Möglichkeiten für berufliche Weiterentwicklung und Fortbildung hervorheben. Denn ein besonderes Merkmal der Medizin-Branche ist, dass es in diesem Gebiet ständig neue Erkenntnisse im Bereich der Forschung und Entwicklung gibt, die einen maßgeblichen Einfluss auf den Arbeitsalltag von Ärzten sowie die Versorgung der Patienten hat. Professionelle Entwicklungsmöglichkeiten wecken daher das Interesse der Bewerber und tragen dazu bei, dass sich das medizinische Personal langfristig an ein Unternehmen bindet.

Fazit

Unsere jahrelange Erfahrung und Expertise im Medizin-Sektor hat gezeigt, dass die Vermittlung von Ärzten Unternehmen vor eine besondere Herausforderung stellen und eine positive Candidate Experience im Gesundheitswesen eine entscheidende Rolle bei der Gewinnung und Bindung von qualifizierten Fachkräften spielt. Da medizinisches Personal oft einen anspruchsvollen und langwierigen Bewerbungs- und Einstellungsprozess durchlaufen, müssen die medizinischen Einrichtungen und Organisationen den potenziellen Kandidaten eine transparente und respektvolle Erfahrung bieten. Dazu gehören klare Kommunikation über den Bewerbungsprozess und die Erwartungen, eine effiziente

©Adobe Stock / Robert Kneschke

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